Inklusive Checkliste zur Entscheidungshilfe
Drei Faktoren sind bei der Entscheidung für oder gegen eine Promotion zentral:
- Ihre Motivation, warum Sie promovieren wollen,
- Ihre Pläne, Verpflichtungen und Aktivitäten, die Sie neben der Promotion verfolgen wollen oder müssen, und
- die Klärung, wovon Sie während der Promotion leben werden.
Im Folgenden geben wir Ihnen Anregungen, um diese Faktoren für sich persönlich zu betrachten und einzuschätzen.
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Motivation
Die Entscheidung zur Promotion kann pragmatisch oder persönlich, fachlich oder ökonomisch begründet sein. Sie kann von außen angestoßen sein, etwa wenn eine Professorin oder ein Professor Sie einlädt, bei ihr oder ihm zu promovieren. Oder sie kann ganz von innen kommen, zum Beispiel wenn Sie für ein Thema „brennen“, das Sie vertiefend erforschen wollen.
Wichtig ist, dass es sich um eine Motivation handelt, die ausreichend stabil und zielgerichtet ist, um Sie über einen mehrjährigen Zeitraum zu tragen. Prüfen Sie, ob die Promotion der richtige Weg zu Ihrem Ziel ist oder ob es Alternativen gibt, ob die Promotion ein Schritt auf Ihrem angestrebten Karriereweg sein wird oder eher eine Art Zwischenlösung.
Pläne, Verpflichtungen und Aktivitäten neben der Promotion
Damit Sie die Promotion auch in einer angemessenen Zeit abschließen können, ist es sinnvoll zu klären, was in Ihrem Leben währenddessen noch ansteht – an beruflichen oder familiären Verpflichtungen, an Ihnen wichtigen Aktivitäten oder an weiteren Zielen, die Sie parallel anstreben. Wie können Sie diese neben dem notwendigen Aufwand, den eine Promotion mit sich bringt, verwirklichen?
Ihr wöchentliches Training im Sportverein können Sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch während einer Promotion beibehalten. Doch kann die Frage berechtigt sein, ob Sie eine zeitaufwendige Gremienarbeit unterbrechen wollten und könnten, falls es zusammen mit der Promotion zu viel würde.
Besonders sensibel ist die Frage einer Promotion dann, wenn Sie in einer Partnerschaft und, mehr noch, wenn Sie mit Familie leben. Die Dauer der Promotion wirkt sich ebenso wie Ihre voraussichtliche mentale und emotionale Bindung an das Projekt unmittelbar auf Ihr engeres soziales Umfeld aus. Daher benötigen Sie für Ihr Vorhaben die Akzeptanz und Unterstützung der Menschen, mit denen Sie zusammenleben. Anders gesagt: Es ist nahezu unmöglich, eine Dissertation gegen die eigene Familie zu schreiben, es funktioniert unseres Erachtens nur im Einklang mit ihr (s. auch „Dissertation und Familie“).
Finanzierung
Je nach Ihrer konkreten Lebenssituation – ob Sie allein, in Partnerschaft oder mit Familie leben – werden Sie mehr oder weniger Geld benötigen, um sich über mehrere Jahre zu finanzieren.
Für Promovierende gibt es einige spezielle Finanzierungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Promotions-Stipendien von Stiftungen oder Promotionsstellen von Graduierten-Kollegs, innerhalb von Forschungsprojekten oder an universitären Fakultäten.
Viele Universitäten haben Promotionsbüros, die auch zu Finanzierungsmöglichkeiten beraten.
Nutzen Sie unsere Checkliste
In der Checkliste „Promovieren – ja oder nein?“ finden Sie Fragen zu den drei Komplexen „Motivation“, „Pläne, Verpflichtungen und Aktivitäten neben der Promotion“ und „Finanzierung“. Sie können Ihnen helfen, das Vorhaben Promotion für sich einzuschätzen und persönliche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.