Die Organisation Ihrer Bachelorarbeit
Autorin: T. Steinlechner
Wenn Ihnen der Blick in einen Kalender den kalten Schweiß auf die Stirn treibt, dann ist es allerhöchste Zeit für einen strukturierten Arbeitsplan zur Organisation Ihrer Bachelorarbeit.
Organisation ist alles, sagt ein geläufiges Sprichwort. Wie so oft bei Sprichwörtern hat auch dieses einen wahren Kern. Eine durchdachte Organisation ersetzt zwar weder die gelungene Recherche noch den mitreißenden, klug aufgebauten Text, aber dennoch ist sie das Handwerkszeug, das Ihre Bachelorarbeit erst möglich macht. Organisieren bedeutet planbar machen. Um eine Bachelorarbeit zu organisieren, braucht es vor allem ein durchdachtes Zeitmanagement und vernünftige Arbeitsmethoden.
Wenn die Produktivität lahmt
In der Zeit, in der Sie ihre Bachelorarbeit schreiben, werden Sie auf das Schreiben konzentriert sein. Gleichzeitig müssen Sie aber auch essen, schlafen, sich mal entspannen und dann die Arbeit drucken und abgeben. Vergessen Sie das Leben nicht. So sollten Sie sich in der Zeit auch mal Entspannung gönnen und für einen Moment ablenken lassen.
Planen Sie, ohne schlechte Gewissen, auch Momente oder Tage der Entspannung ein, um dann wieder produktiv sein zu können. So kann es für den Arbeitsfortschritt auch sehr produktiv sein, sich mit Freunden und Kommilitonen zu treffen und einmal über die Bachelorarbeit zu sprechen oder auch mal ganz gezielt nicht über die Arbeit zu sprechen.
Schreiben tut man allein, das Sitzen und Grübeln allein tut aber selten gut. Tauschen sie sich aus. Bei dem Projekt Bachelorarbeit kommt es leicht mal zu Schwierigkeiten, das ist normal und gehört irgendwie dazu. Dann mit einem Menschen das Problem zu erörtern kann erhellend sein. Dazu eigenen sich Freunde und wenn der Arbeitsfortschritt ganz ins Stocken gerät, können sie Hilfe durch einen unserer Coaches am Telefon erhalten.
Viel Spaß bei der Organisation Ihrer Bachelorarbeit!
Häufige Fragen
Nehmen Sie also Ihren Kalender wieder zur Hand und zählen Sie die Tage bis zur Abgabe Ihrer Bachelorarbeit. Im nächsten Schritt streichen Sie alle Wochenenden durch und lassen am Ende zwei Wochen frei. Das ist die notwendige Pufferzeit, denn im günstigsten Fall verlieben Sie sich, im ungünstigsten werden Sie krank. Für alle unvorhergesehenen Zwischenfälle brauchen Sie also eine kleine Auszeit.
Die ausformulierte Fragestellung und Ihr Inhaltsverzeichnis mit der Gewichtung der einzelnen Kapitel liegen bereits vor Ihnen. Passen Sie nun Ihren Zeitplan dem Inhaltsverzeichnis an. Bedenken Sie bei der zeitlichen Organisation auch, dass Sie fast so lange für die Erarbeitung der Fragestellung und des Inhaltsverzeichnisses brauchen wie für das eigentliche Schreiben der Bachelorarbeit.
Die oberste Priorität bei einem Zeitplan hat das kontinuierliche Arbeiten. Sie haben zwei Möglichkeiten: Entweder Sie entscheiden sich, jeden Tag mindestens zwei und höchstens vier Stunden an Ihrer Bachelorarbeit zu arbeiten, oder Sie schreiben jeden Tag mindestens eine Seite. Eine Seite mag Ihnen nicht viel erscheinen, doch Sie müssen die Literatursuche, das Beschaffen von Literatur und das Lesen ja noch mit einrechnen.
Antwort von Dr. Uecker
Sehen Sie den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr? Es gibt so viel Literatur zu einem Thema, dass die Fülle fast unüberschaubar erscheint. Dies ist häufig in den Sozial- und Geisteswissenschaften der Fall. Die erste Regel, die Literaturflut zu organisieren lautet: Betrachten Sie die Literatur der letzten fünf bis zehn Jahre. Nur in Ausnahmefällen gehen Sie weiter zurück und ziehen auch frühere Publikationen in Ihre Bachelorarbeit mit ein. Denn jedes neue Buch, jeder neue Artikel hat bereits die Informationen der früheren wissenschaftlichen Erkenntnisse verarbeitet.
Die zweite Regel lautet: Sortieren Sie die Literatur nach wichtig, vielleicht wichtig und unwichtig anhand des Inhaltsverzeichnisses. Lesen Sie nicht das ganze Buch, um dann erst hinterher zu entscheiden, ob es wichtig für Ihre Bachelorarbeit ist.
Die dritte Regel lautet: Lesen Sie im Vorfeld bei der Themensuche ruhig ein bisschen querbeet, aber im Schreibprozess lesen Sie gezielt. Man rechnet mit ungefähr einer wissenschaftlichen Quelle pro zwei Seiten. So können Sie sich anhand Ihres Inhaltsverzeichnisses ausrechnen, wie viele Bücher/Artikel Sie pro Kapitel auswählen müssen.
Antwort von Dr. Uecker
Zusammenhang zwischen Schreibfluss und Fragestellung
Eine große Gefahr beim Schreiben liegt darin, dass man sich leicht verzetteln kann. Die Hauptursache liegt dabei meistens in der noch nicht ausgereiften Fragestellung, denn auch noch so viele gute Tipps zur Arbeitsorganisation, Zitierweise und zum Schreibstil werden kaum hilfreich sein, wenn Sie nicht wissen, was Sie eigentlich sagen wollen.
Kommen Sie mit Ihrer Bachelorarbeit trotz aller Organisation nicht recht voran, schauen Sie auf Ihre Fragestellung und überprüfen die Aspekte: Ist Ihre Frage vielleicht zu allgemein formuliert? Ist der Untersuchungsgegenstand klar umrissen? Ist Ihre Methode eindeutig? Lassen Sie Ihren Assoziationen bei der Gestaltung einer Mindmap freien Lauf. Häufig hilft die Visualisierung Ihrer Ideen beim Fokussieren der Gedanken.
Antwort von Dr. Uecker
Kontinuität beim Schreiben
Kennen Sie schon dieses kleine hässliche Wesen, das in Ihrem Ohr sitzt? Ständig beschimpft es Sie, dass Sie gar nicht schreiben können! Lassen Sie es doch bleiben! Sie machen sich ja lächerlich! Die meisten Menschen, ich würde fast sagen: alle Menschen, die in einen Schreibprozess eintreten, müssen mit ihm leben.
Ich gebe Ihnen einen guten Rat: Ignorieren Sie es nicht, denn es wird nicht verschwinden. Stellen Sie sich lieber vor, wie es aussieht, was es für Kleidung trägt, welche Schuhe es bevorzugt. Wenn Sie Ihr Wesen erschaffen haben, dann können Sie auch direkt mit ihm reden. Geben Sie ihm einen Platz, aber bestimmen Sie, wann es sich zu Wort melden darf.
Haben Sie einmal einen Bund mit Ihrem Widersacher geschlossen und verfügen Sie darüber hinaus über ein Thema, das Sie wirklich interessiert, dann ist eine große Hürde auf dem Weg zur Bachelorarbeit genommen. Schreiben ist ein Prozess, der neben Organisation vor allem eins erfordert: Kontinuität. Nehmen Sie sich falls möglich jeden Tag eine bestimmte Zeit, die nur fürs Schreiben reserviert ist.
Antwort von Dr. Uecker