4.1 Korrespondenzanalytische Auswertung
Korrespondenzanalytische Verfahren gehören zu den explorativen statistischen Techniken ohne Bezugnahme auf Verteilungsannahmen und eignen sich zur Visualisierung von Daten. Sie ermöglichen die Veranschaulichung von Zeilen und Spalten von Kontingenztabellen als Punkte in einem zweidimensionalen Koordinatensystem. Dabei werden zwei Verfahren unterschieden, die miteinander kombiniert werden können: die numerische Darstellungsform, die auf der Homogenitätsanalyse basiert, und die geometrische Darstellungsform aus der multiplen Korrespondenzanalyse.
4.2 Vorteile der Korrespondenzanalyse
Der Vorteil der Korrespondenzanalyse liegt in der Bildung von Clustern (Merkmalskombinationen), die im qualitativen Material thematisiert wurden. Auf diese Weise können Unterschiede und/oder Gemeinsamkeiten von Merkmalen zwischen Gruppen analysiert und transparent gemacht werden. Die Korrespondenzanalyse eignet sich also immer dann, wenn Strukturen zwischen den Variablen und deren Ausprägungen beschrieben werden sollen.
Die Interpretation der graphischen Darstellungen ermöglicht die Präsentation von Personen bzw. Gruppen in Abhängigkeit vom Ähnlichkeitsgrad der verwendeten Merkmale (Kategorien). Personen, die sich hinsichtlich der verwendeten Kategorien ähneln, werden im zweidimensionalen Projektionsraum in räumlicher Nähe zueinander abgebildet. Analog dazu werden Personen mit relativ unterschiedlichen Merkmalen entfernt voneinander dargestellt. Es gilt zu beachten, dass bei diesem Verfahren keine kausalen Abhängigkeiten formuliert werden, wie dies z. B. bei der konfirmatorischen Faktorenanalyse der Fall ist. Aus diesem Grund wird auf Begriffe wie „abhängig“ und „unabhängig“ verzichtet.
Literaturempfehlungen
Einführend:
Mayring, Ph. (2010). Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Weinheim: Beltz
Vertiefend:
Benzécri, J. M. (1992). Correspondence Analysis Handbook. New York: Dekker
Blasius, J. (2001). Korrespondenzanalyse. München: Oldenbourg
Scheibler, P. (2004). Soziale Repräsentationen über Gesundheit und Krankheit im europäischen Vergleich. Frankfurt: Lang