Methode
Nun gilt es zu überlegen, mit welcher Methode die Fragestellung bearbeitet bzw. das Thema analysiert werden kann. Während es ab der Bachelorarbeit unabdingbar ist, die Methode offenzulegen, kann man bei Hausarbeiten in dieser Hinsicht Nachsicht walten lassen. Wenn man die Hausarbeit jedoch als Übungsfeld für Abschlussarbeiten betrachtet, dann sind methodische Vorüberlegungen auf jeden Fall anzuraten.
Auf der Grundlage der eingangs kurz erwähnten methodischen Basis, der Hermeneutik, gilt es, ein Bewusstsein für spezifischere Methoden zu entwickeln. Dabei ist zu beachten, dass sich bereits jede Hausarbeit, obwohl sie im Normalfall keine eigenständigen Erkenntnisse liefert, in eine wissenschaftliche Diskussion einreiht, die niemals zu einem Ende kommt und sich der Vorläufigkeit ihrer Erkenntnisse bewusst ist. Daraus resultiert vor allem in sozial- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen, dass sich zwischen dem Subjekt der bzw. des Forschenden und dem Objekt der Erkenntnis, seien es nun Menschen und ihre Verhaltensweise oder Texte, keine klare Trennungslinie ziehen lässt.
Vor dem Hintergrund der Hermeneutik sollte man, wenn man diese methodische Grundkompetenz verinnerlicht hat, das Augenmerk auf den Einsatz spezifischer Methoden richten. Helfen kann in dieser Etappe ein erneuter Blick auf die Quellen bzw. die Sekundärliteratur und die dort angewandten Methoden. Zu denken ist etwa an die quantitative oder qualitative Forschung in den Sozialwissenschaften oder, sehr allgemein, an werkimmanente oder werktranszendierende Methoden im Bereich der Literaturwissenschaft.
Auf dem Weg zur Gliederung
Lesen im Hinblick auf die Fragestellung
Sowohl in der Schule als auch im Studium benutzt man häufig Lehrbücher. Es gilt, ihre Inhalte intensiv zu lesen, denn sie bilden oftmals den Grundstock an Kenntnissen innerhalb einer Disziplin. Etwas anders funktioniert das Lesen, das der Bearbeitung einer Fragestellung dient: Hier ist es wenig zielführend, den ganzen Text aufmerksam zu rezipieren. Besser ist es, sich mit der Lektüre von Überschriften, Zwischenüberschriften und Zusammenfassungen am Anfang und Ende der einzelnen Kapitel einen Überblick über den Inhalt zu verschaffen. Das erlaubt es, genau dort intensiv in den Text einzutauchen, wo Informationen zur Fragestellung geboten werden.
Nun ergibt sich ein Interaktionsprozess von Eigenem und Fremdem, eine Art dynamische Symbiose und ein Voranschreiten, bei dem man sich nicht in Kleinigkeiten verliert, sondern eine spezifische Ordnung des Ganzen anstrebt.
Spezifische Literatursuche
Nachdem Sie spätestens jetzt Ihr Thema eingegrenzt, die Fragestellung formuliert und sich evtl. über einzusetzende Methoden Klarheit verschafft haben, sollten Sie Ihre Literatursuche erweitern und gleichzeitig spezifizieren. Hier bietet sich ganz besonders die Literatursuche nach dem Schneeballsystem an.
Bibliographie
Boeglin, Martha: Wissenschaftlich arbeiten Schritt für Schritt. Gelassen und effektiv studieren. München: UTB, 2012, 2. Aufl.
Esselborn-Krumbiegel, Helga: Richtig wissenschaftlich schreiben. Paderborn – München: UTB, 2010, 2. Aufl.
Franck, Norbert/Stary, Joachim: Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Paderborn – München: UTB, 2011, 16. Aufl.
Reiter, Markus: Schreibtipps für Studierende. Nördlingen: Schäffer-Poeschel Verlag, 2011.
Schneider, Wolf: Wie Sie besser schreiben. Eine Deutsch-Stilkunde in 20 Lektionen. Hamburg: Zeitverlag, 2012
Werder, Lutz von: Brainwriting & Co. Die 11 effektivsten Methoden des kreativen Schreibens für die Schule und das Studium. Berlin – Milow: Schibri Verlag, 2011.
Werder, Lutz von: Grundkurs des wissenschaftlichen Lesens. Berlin – Milow: Schibri Verlag, 1995.