Diskussion
Die Diskussion ist der anspruchsvollste und daher für viele auch schwierigste Teil der Doktorarbeit. In diesem Kapitel geht es um die Bewertung der geleisteten Arbeit. Die Ergebnisse werden in den Kontext des aktuellen Wissenstandes eingeordnet und ihr Beitrag zur Erweiterung des wissenschaftlichen Kenntnisstandes durch vergleichende Beschreibung und Interpretation von Daten anderer Wissenschaftler erläutert. Eine fundierte Diskussion können Sie nur schreiben, wenn Sie die von Ihnen zitierte Literatur aufmerksam gelesen haben!
Es ist sinnvoll, die Struktur der Diskussion an die des Ergebnisteils anzulehnen. Das heißt, die einzelnen Ergebnisse werden nacheinander unter Berücksichtigung folgender Aspekte abgehandelt:
Checkliste Diskussion
- Ergebnisse interpretieren und mit Ergebnissen anderer Autoren vergleichen
- Selbstkritisch auf mögliche Schwachpunkte und Fehler der von Ihnen verwendeten Methoden/des Studiendesigns hinweisen
- Kritisch die von anderen Autoren verwendeten Methoden und Lösungsstrategien analysieren und unter diesem Blickwinkel deren Ergebnisse interpretieren.
- Schlussfolgerungen ziehen
Das Verfassen der Diskussion fällt erfahrungsgemäß besonders dann schwer, wenn die Ergebnisse nicht signifikant waren und/oder die Hypothese(n) nicht bestätigt werden konnte(n). Nach all den Mühen und der geleisteten Arbeit fällt es schwer, damit umzugehen, weil viele dann unterschwellig annehmen, die Arbeit sei deswegen weniger wert. Diese Sorge ist unbegründet! Lassen Sie sich dadurch nicht frustrieren! Für nicht-signifikante Ergebnisse gibt es meist Erklärungen (siehe oben: methodische Fehler), die Sie diskutieren können und sollten. Eine Widerlegung Ihrer Hypothese(n) ist jedoch ebenfalls ein Ergebnis - und nicht automatisch ein negatives! Von vornherein (unausgesprochen) zu erwarten, dass man seine Hypothese bestätigen kann, widerspricht der wissenschaftlichen Vorgehensweise. Wissenschaftlicher Erkenntnisfortschritt ist ein mühseliger, langsamer Prozess der kleinen Schritte und die Widerlegung von Hypothesen gehört dazu - auch wenn dies nicht immer zu solch großen - und im wahrsten Sinne des Wortes weltbewegenden - Durchbrüchen führt, wie es bei der Widerlegung von "Die Sonne dreht sich um die Erde" der Fall war.
Man kann die Diskussion mit einem sogenannten "Ausblick" abschließen. In diesem Abschnitt werden die praktischen Konsequenzen aus den eigenen Ergebnissen dargestellt, Verbesserungsvorschläge unterbreitet und insbesondere weitere Untersuchungen angeregt. Auf diese Art wurde schon so mancher Grundstein für eine weitere Medizin-Doktorarbeit gelegt. Dies ist auch der einzige Abschnitt Ihrer Doktorarbeit, in dem Sie Vermutungen und Spekulationen äußern dürfen, vorausgesetzt diese sind durch klare, eindeutige Formulierungen als solche zu erkennen.
Zusammenfassung
Neben der Einleitung stellt die kurze (meist auf 1 bis max. 2,5 Seiten beschränkte) Zusammenfassung einen sehr wichtigen Teil jeder Doktorarbeit dar. Diese beiden Kapitel werden von Prüfern in der Regel als Erstes gelesen, um sich einen schnellen Überblick zu verschaffen.
Die Zusammenfassung darf keine neuen Fakten, Interpretationen, Abbildungen, Tabellen und Literaturverweise enthalten. Die Reihenfolge der einzelnen Abschnitte folgt exakt der Struktur der Gliederung Ihrer Arbeit: Beginnen Sie mit der Vorstellung des Themas, der Fragestellung und der Hypothese. Erwähnen Sie kurz die zentrale(n) Untersuchungsmethode(n) und fassen anschließend die wichtigsten Ergebnisse zusammen. Bewerten Sie die angeführten Ergebnisse jeweils im Hinblick auf etwaige methodische Fehler/Limitierungen und vor allem auf ihren Beitrag zum aktuellen Stand der Forschung. Abschließend können Sie in ein, zwei Sätzen darauf hinweisen, welche weiteren Forschungen Ihrer Ansicht nach notwendig wären, um den wissenschaftlichen Kenntnisstand über das von Ihnen untersuchte Problem zu vertiefen und zu erweitern.