Im Mittelpunkt steht hier nicht das Ausbreiten von Wissen, sondern die Kompetenz, mit Wissen umzugehen, es eigenständig und auf der Grundlage von Fachliteratur zu reflektieren, also kritisch zu durchleuchten und im Hinblick auf die Bearbeitung einer Fragestellung bzw. eines Themas anzuwenden, aber auch, es mit Beispielen anzureichern und damit zu erweitern.
Eine Hausarbeit oder Seminararbeit entsteht nicht im luftleeren Raum. Sie beinhaltet nicht nur eine Darstellung der eigenen Ideen oder eine Zusammenfassung der Seminarinhalte. Vielmehr sind die eigenen Überlegungen stets im Kontext der bereits existierenden Fachliteratur zu sehen.
Mit der Hausarbeit starten
Zu Beginn haben die meisten Studierenden lediglich eine vage Idee von ihrem Thema. Mit diesem allgemeinen Vorwissen und dem Ziel, weiterführende und vertiefende Informationen zu erhalten, nähern sie sich der Fachliteratur. So wächst das Wissen an, und auf den ersten Wissenszuwachs folgt die nächste Lektüre. Mit dieser spiralförmigen Erweiterung der Kenntnisse zum Thema ist bereits eine grundlegende Methode der Sozial- und Geisteswissenschaften umrissen: die Hermeneutik. Der Weg vom Allgemeinen des eigenen Wissens zum Besonderen der Fachliteratur und wieder zurück bezeichnet dabei keinen abgehobenen Wissenserwerb, keine autonome Bildung, sondern ist immer im lebensweltlichen Umfeld des lesenden, forschenden und schließlich schreibenden Subjekts zu verorten. Ein solcher „Sitz im Leben“ bezieht sich, um es noch einmal zu wiederholen, auf die progressive Erweiterung des Wissens vom Allgemeinen zum Besonderen und wieder zurück zum Allgemeinen. Dies gilt für alle Etappen, die im Folgenden aufgeführt sind. Sie lassen sich nicht immer klar voneinander abgrenzen, sondern folgen vor allem einer methodisch motivierten Ordnung.
Bestandteile einer Hausarbeit
Eine abgeschlossene Hausarbeit besteht in der Regel aus folgenden Teilen:
- Deckblatt
- Inhaltsverzeichnis
- Text
- Literaturverzeichnis/Quellenverzeichnis/Bibliographie
- Eigenständigkeitserklärung, d. h. Erklärung, dass die Hausarbeit eigenständig abgefasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel verwendet worden sind
Vergessen Sie nicht, in Ihre Arbeit Seitenzahlen einzufügen. Die Seitenzählung erfolgt entweder ab dem Deckblatt (dort aber ohne gedruckte Seitenzahl) oder ab dem eigentlichen Text.
Formatierung
Es kann sein, dass die Dozentin oder der Dozent Ihnen vorgibt, wie Sie Ihren Text formatieren sollen. Falls nicht, dann gilt folgende Faustregel: Eine Seite Text entspricht in der Regel dem Schriftbild Times New Roman mit Schriftgröße 12 Pt. und 1,5-fachem Zeilenabstand. Ob Sie nun Times New Roman heranziehen oder eine andere Schriftart, dürfte den meisten Lehrenden egal sein – die Schrift sollte aber gut lesbar, also eher schnörkellos sein. Wichtig ist, dass Sie links so viel Rand lassen, dass die Hausarbeit adäquat abgeheftet werden kann, und rechts so viel, dass genug Platz für Korrekturen besteht.
Bibliographie
Boeglin, Martha: Wissenschaftlich arbeiten Schritt für Schritt. Gelassen und effektiv studieren. München: UTB, 2012, 2. Aufl.
Esselborn-Krumbiegel, Helga: Richtig wissenschaftlich schreiben. Paderborn – München: UTB, 2010, 2. Aufl.
Franck, Norbert/Stary, Joachim: Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Paderborn – München: UTB, 2011, 16. Aufl.
Reiter, Markus: Schreibtipps für Studierende. Nördlingen: Schäffer-Poeschel Verlag, 2011.
Schneider, Wolf: Wie Sie besser schreiben. Eine Deutsch-Stilkunde in 20 Lektionen. Hamburg: Zeitverlag, 2012
Werder, Lutz von: Brainwriting & Co. Die 11 effektivsten Methoden des kreativen Schreibens für die Schule und das Studium. Berlin – Milow: Schibri Verlag, 2011.
Werder, Lutz von: Grundkurs des wissenschaftlichen Lesens. Berlin – Milow: Schibri Verlag, 1995.