Gegen die kleine Schreibblockade
Dr. Volker Hummel, Germanist und Literaturwissenschaftler
Training des Schreibmuskels
Gerade der physiologische Aspekt des Schreibens rückt durch die moderne Textverarbeitung gefährlich ins Vergessen. Wort für Wort die Schrift zu setzen ist aber ein körperlicher Akt – vom Hirn, in den Arm, aufs Papier. Deshalb rät man inzwischen hin und wieder, das .doc wieder gegen den Block zu tauschen! Auch ein traditionelles Schreibgerät gibt durch den Duktus der Tinte aufs Papier den Gedanken neuen Schwung.
Führe dein Gehirn spazieren!
Besonders bei geförderten Bachelorarbeiten mit ihren festen Arbeitsplänen verwandelt man sich besser in ein Uhrwerk, wechselt sportliche Aktivität mit Schreib- und Mahlzeiten. Ein spannender körperlicher Aspekt kommt beim Nachdenken im Gehen selbst zum Tragen. Friedrich Nietzsche etwa spottet in Ecce Homo über die in ihren stickigen Kammern hockenden Denker des Deutschen Idealismus: So wenig als möglich sitzen; keinem Gedanken Glauben schenken, der nicht im Freien geboren ist und bei freier Bewegung – in dem nicht auch die Muskeln ein Fest feiern.
Video „Schreibblockaden lösen“
