Bachelorarbeit im Unternehmen: Ablauf und Organisation

Bachelorarbeit im Unternehmen

Kaum etwas im Studium solltest du so früh und gut planen wie deine Bachelorarbeit – vor allem wenn du sie in einem Unternehmen schreiben willst.

Denn neben deiner Abschlussarbeit musst du dich noch um ein paar andere Dinge kümmern.

Wieso sich das trotzdem lohnt, warum du mehr Zeit einplanen solltest und wie du das perfekte Thema für dich findest, erfährst du hier.

 

INHALT
 

Was hast du davon?

Die Vorteile einer Bachelorarbeit im Unternehmen

Das lässt sich selten vermeiden

Nachteile einer Bachelorarbeit im Unternehmen

Das richtige Thema finden

inkl. Checkliste

Sicher ist sicher

Das muss in den Arbeitsvertrag

Vorzeitiges Ende

Kannst du eine Bachelorarbeit im Unternehmen abbrechen?

Wer zu spät plant, den bestraft das Leben

Wann sollte ich mit der Planung beginnen?

Was hast du davon?

Alles hat seine Vor- und Nachteile, auch die Bachelorarbeit im Unternehmen. Viele Studenten, bestimmt auch einige deiner Kommilitonen, schreiben ihre Arbeit lieber in der Uni, weil es einfacher ist. Dabei wird der zusätzliche Aufwand durch die vielen Vorteile mehr als wettgemacht:

1. Praxis, Praxis, Praxis:

Bei einer externen Abschlussarbeit hast du immer einen deutlich größeren Praxisbezug. Klar, der Theorieteil lässt sich bei keiner wissenschaftlichen Arbeit vermeiden. Aber du versauerst nicht in den Tiefen einer Bibliothek und versuchst, theoretische (aber nicht anwendbare) Modelle zu verstehen. Stattdessen schnupperst du schon frische Praxisluft. Und da du die Prozesse im Unternehmen hautnah mitbekommst, verstehst du dein Thema besser und verlierst nicht den Faden. Im besten Fall werden deine Ergebnisse direkt im Betrieb umgesetzt und du siehst deinen direkten Beitrag zum Erfolg des Unternehmens. Das motiviert und regt zu eigenen Ideen an.

2. Berufserfahrung:

Und während du so an deiner Bachelorarbeit schreibst, sammelst du ganz nebenbei praktische Erfahrung, die dir vor allem beim Berufseinstieg einen gewaltigen Vorteil verschafft. Denn immer mehr Unternehmen erwarten nicht mehr nur einen reinen Studienabschluss, sondern auch Praxiserfahrung.

Daher sind viele Studenten gezwungen während oder nach ihrem Studium noch ein Praktikum zu machen. Mit der Bachelorarbeit im Unternehmen sparst du dir diese Zeit. Überzeugst du das Unternehmen (und überzeugt es dich), kannst du gegebenenfalls auch direkt nach deinem Bachelor dort einsteigen.

3. Netzwerk aufbauen:

Praktika, Nebenjobs und auch die Stelle als Bachelorand solltest du auf jeden Fall dazu nutzen, um Kontakte zu knüpfen. Denn selbst wenn es mit dem anschließenden Berufseinstieg nicht klappt, kennst du jetzt Leute, die dir zukünftig weiterhelfen können.

Viele Stellen werden unter der Hand vergeben und als Absolvent ohne langjährige Berufserfahrung kann dir nichts besseres passieren, als einen Fürsprecher zu haben.

4. It’s all about the money:

Es sollte nicht dein primärer Grund sein, aber natürlich ist es ein netter Bonus – vor allem wenn du auf einen Nebenjob angewiesen bist. Deine Finanzen kannst du mit der Bachelorarbeit im Unternehmen aufbessern, sie wird nämlich in vielen Fällen vergütet.

Du kannst dich vollkommen aufs Schreiben konzentrieren und musst nicht noch nebenher arbeiten. Und nicht nur das – eine Bachelorarbeit benötigt oft Materialien, die aufwendig und/oder teuer zu beschaffen sind. Da das Unternehmen an qualitativ hochwertigen Ergebnissen interessiert ist, wird es dir nötige Ressourcen zur Verfügung stellen.

Das lässt sich leider nicht vermeiden

Die Nachteile

Eigentlich ist es sogar nur ein Nachteil, der dafür aber umso schwerer wiegt: die unterschiedlichen Anforderungen von Universität und Unternehmen. Das Unternehmen möchte eine möglichst ergebnisorientierte Arbeit, die Uni eine möglichst wissenschaftliche. Das eine schließt das andere zwar nicht aus, dennoch es kann schnell zu Konflikten kommen.

Eine schwierige Situation für dich, du willst es schließlich beiden Seiten recht machen. Hier ist also Fingerspitzengefühl und Vermittlungsgeschick deinerseits gefragt. Dennoch solltest du nicht vergessen, dass du die Arbeit zwar in einem Unternehmen schreibst, sie aber letztlich durch deinen Professor bewertet wird. Bist du also in der Situation, in der du nur eine der beiden Seiten zufriedenstellen kannst, solltest du gut abwägen, wer das sein wird.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, solltest du vorab klären, wer welche Anforderungen an dich hat. Kennt dein Ansprechpartner die Bedingungen der Uni und umgekehrt dein Professor die des Unternehmens, könnt ihr gemeinsam Kompromisse finden. Im besten Fall sind die universitären Anforderungen im Vertrag mit dem Unternehmen eingeschlossen, sodass du dich bei Konflikten darauf berufen kannst.

Bevor du deine Bachelorarbeit abgibst, solltest du nochmals prüfen, ob diese einerseits die Anforderungen deiner Uni und andererseits die des Unternehmens erfüllt. Auf Unternehmensseite ist das kein Problem: Dein Betreuer wird deine Arbeit wahrscheinlich sowieso Korrektur lesen wollen.

Was allerdings deine Uni angeht – das ist schon etwas schwieriger. Dein Professor scheidet für diese Aufgabe ja schließlich aus. Ein professionelles Lektorat deiner Bachelorarbeit kann Abhilfe schaffen. So kannst du sicher gehen, dass deine Arbeit verständlich und fehlerfrei ist und auch deinen Professor zufriedenstellen wird.

Das richtige Thema finden [inkl. Checkliste]

Bachelorarbeit im Unternehmen

Du hast dich dazu entschieden, deine Bachelorarbeit im Unternehmen zu schreiben und mit deiner Uni abgeklärt, ob die Studienordnung dies erlaubt? Perfekt, dann hast du den ersten Schritt schon geschafft.

Nun geht es darum, ein passendes Thema und ein geeignetes Unternehmen zu finden, bei dem du dich bewerben kannst. Glücklicherweise kannst du hier zwei Fliegen mit einer Klatsche schlagen – denn die meisten Stellen sind schon mit konkreten Themen ausgeschrieben. Du kannst also in den üblichen Jobbörsen nach aktuellen Ausschreibungen stöbern und dich auf Themen bewerben, die dir gefallen.

Hast du konkrete Themenwünsche oder du ein bestimmtes Unternehmen im Blick, kannst du dich auch initiativ bewerben und ein eigenes Thema vorschlagen.

Hast du ein passendes Thema gefunden, solltest du dieses gleich mit deinem zuständigen Ansprechpartner in deiner Uni besprechen – denn wird es nicht genehmigt, kannst du dir die Bewerbung sparen.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob ein Thema das richtige für dich ist, dann stell dir folgende Fragen:

  • Interessiert dich das Thema persönlich?

    Wenn dich dein Thema nicht wirklich interessiert, wird dir das Schreiben auf kurz oder lang schwerfallen. Nimm also kein Thema, nur weil du denkst, dass du kein besseres findest. Nur wenn du dich wirklich für das Thema begeisterst, kniest du dich wirklich rein, da du selbst an den Ergebnissen interessiert bist.

  • Passt das Thema zu deinem Karriereziel?

    Wenn du schon weißt, wo du beruflich hin willst, wähle ein Thema aus diesem Bereich. In späteren Bewerbungsgesprächen kannst du so bereits mit Fachwissen und Ergebnissen punkten – und dir deinen Traumjob sichern.

  • Passt das Thema zu deinem Studium?

    Eigentlich klar, aber wir sagen es trotzdem nochmal. Passt das Thema nicht zu deinem Studium, wird es wahrscheinlich gar nicht erst genehmigt. Bevor du dem Unternehmen schon mündlich zusagst, solltest du daher erstmal in deiner Hochschule fragen, ob das Thema akzeptiert wird.

  • Passt das Thema zu einem deiner Dozenten?

    Die nächste Hürde ist es, einen passenden Betreuer an der Hochschule zu finden. Kläre, ob sich dein Dozent mit deinem Wunschthema auskennt, sodass er deine Arbeit kompetent betreuen, verstehen und bewerten kann.

  • Gibt es zu diesem Thema genügend Fachliteratur?

    Dein Thema kann noch so gut sein – gibt es keine Literatur dazu, wirst du nur mit viel Mühe vorankommen. Vor allem wenn sich die Wissenschaft noch nicht wirklich damit auseinandergesetzt hat. Um einen Überblick zu bekommen, wie es mit der Literatur aussieht, lohnt sich eine grobe Literaturrecherche, sobald du weißt, um was es in deiner Arbeit gehen soll. Damit vermeidest du das Risiko später mit leeren Händen dazustehen.

  • Hast du eine konkrete Fragestellung?

    Sobald du eine grobe Idee hast, geht es darum, konkreter zu werden. Gemeinsam mit deinen Betreuern solltest du eine sehr spezifische Fragestellung herausarbeiten, die du in deiner Bachelorarbeit beantworten wirst.

Wenn du alle Fragen mit einem „Ja” beantworten kannst, dann brauchst du dir keine Gedanken zu machen – du hast das perfekte Thema gefunden.

 

Vertrag für deine Bachelorarbeit

Als Bachelorand bist du Arbeitnehmer und brauchst dementsprechend auch einen Arbeitsvertrag. In diesem werden wichtige Rahmenbedingungen geklärt:

  • Gehalt/Vergütung
  • Urlaub
  • Arbeitszeit
  • Kündigungsfrist
  • Geheimhaltungsvereinbarung

Ausführliche Infos findest du in unserem Artikel "Bachelorarbeit im Unternehmen finden"

Darüber hinaus sollte in dem Vertrag die Anforderungen von Universität und Unternehmen festgehalten werden. Da das Unternehmen eher an praxisbezogenen Aspekten interessiert ist, die Uni aber eine möglichst wissenschaftliche Arbeit erwartet, kann es zwischen beiden Parteien zu Konflikten kommen. Um dies im Voraus auszuschließen, könnt ihr versuchen gemeinsam Kompromisse finden und diese vertraglich festzuhalten. So bist du im Ernstfall abgesichert.

Kannst du eine Bachelorarbeit im Unternehmen abbrechen?

Bachelorarbeit abbrechen

Manchmal läuft es im Leben nicht so, wie geplant. Es kann passieren, dass dich eine langwierige Krankheit zwingt, die Bachelorarbeit abzubrechen. Oder du willst kündigen, weil das Unternehmen doch nicht deinen Vorstellungen entspricht. Aber geht das überhaupt?

Was den akademischen Part anbelangt: ja. Viele Hochschulen lassen mit sich reden und gewähren bei triftigen Gründen in der Regel eine Fristverlängerung. Erst recht, wenn du dich unverschuldet in einer schlechten (körperlichen oder seelischen) Verfassung befindest. Bei nicht so schwer wiegenden Gründen, wirst du wohl die Zähne zusammenbeißen müssen. Oder du akzeptierst einen Fehlversuch. In jedem Fall solltest du das gut abwägen.

Vom Unternehmen kann das schon schwieriger werden – schließlich verlässt man sich dort auf deine Arbeit. Grundsätzlich gilt aber: Du kannst kündigen. Als Arbeitnehmer musst du dich dabei an die Probezeit und Kündigungsfrist halten. Diese werden im Vertrag festgehalten. Dort sollte am besten auch geklärt sein, welche Möglichkeiten und Konsequenzen ein vorzeitiger Abbruch des Arbeitsverhältnisses für beide Seiten hätte. Versuche mit dem Unternehmen im Vorfeld einen beidseitig fairen Notfallplan auszuarbeiten.

Wer zu spät plant, den bestraft das Leben

Frühzeitige Planung ist bei einer Bachelorarbeit das A und O – insbesondere dann, wenn du sie in einem Unternehmen schreibst. Denn der größte Zeitfresser ist hier die Vorbereitungsphase: informieren, ein passendes Thema finden, recherchieren … Dazu kommt bei einer externen Abschlussarbeit eine oft wochenlange Bewerbungsphase.

Fängst du mit deinen Vorbereitungen also nicht früh genug an, musst du deine Abschlussarbeit schlimmstenfalls ein Semester später schreiben. Was ziemlich ärgerlich und – mit einem guten Zeitmanagement – vermeidbar ist.

Plane also genügend Zeit zur Vorbereitung ein und mach dir am besten einen genauen Zeitplan für deine Bachelorarbeit – und rechne für die Bewerbungsphase zusätzlich noch ein paar Monate drauf. Dabei gilt: Lieber zu viel Zeit einplanen als zu wenig.

 

Wichtig: In den meisten Fällen ist vor dem eigentlichen Beginn der Bachelorarbeit ein kurzes Praktikum oder eine Werkstudententätigkeit geschaltet, damit du die Prozesse im Unternehmen kennenlernen und dich schon einarbeiten kannst. Wie lange diese Einarbeitungsphase dauert, wird bei Vertragsschluss festgelegt. Wichtig ist, dass du diese in deinem Zeitplan berücksichtigst.

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