Richtiges Zitieren aus Printquellen
Dr. Manz
Bei direktem wie indirektem Zitieren muss die Fundstelle eindeutig zu identifizieren sein. Dies ermöglicht die Quellenangabe. Sie muss daher bestimmten formalen Ansprüchen genügen. Die bibliografische Angabe selbst ist im Literaturverzeichnis vorzunehmen. Ob sie auch unmittelbar im Text an den entsprechenden Stellen gemacht wird, hängt davon ab, für welches Zitiersystem man sich entscheidet.
In jedem Fall sollten Sie klären, ob es für das Zitieren (wie auch für alle anderen formalen Aspekte Ihrer Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Diplomarbeit) Vorgaben Ihrer Universität, Ihrer Fakultät oder Ihres Lehrstuhls gibt. Häufig wird genau vorgeschrieben, wie man zu zitieren hat.
Erklärvideo „Richtiges Zitieren“
Die fünf wichtigsten Fragen und Antworten aus Sicht eines Studierenden
Richtiges Zitieren aus Printquellen
Direktes Zitat in Anführungszeichen
Beim direkten wörtlichen Zitieren ist der Text, den man einem fremden Werk entnimmt, im eigenen Text in doppelte Anführungszeichen zu setzen. Dabei ist der Text originalgetreu wiederzugeben. Alte Rechtschreibung ist ebenso beizubehalten wie Fehler, die man mit einem „[sic!]“ kenntlich macht.
Beispiel:
„Moderne Gesellschaften können ihre Integration nicht mehr allein auf die Solidaritätsnetzwerke gewachsener Lebenswelten stützen“ (Münch 1998, S. 65).
Zitate im Zitat oder mit doppelten Anführungsstrichen hervorgehobene Textstellen sind in einfache Anführungszeichen zu setzen:
Beispiel:
„Droysen charakterisierte die naturwissenschaftliche Erkenntnis durch das ‚Erklären‘, […] die Geschichtswissenschaft hingegen durch das ‚Verstehen‘.“
Längere Zitate, die über mehr als drei Zeilen laufen, heben Sie am besten vom Text ab, indem Sie links und rechts einen Einzug setzen sowie die Schriftgröße und den Zeilenabstand verkleinern. Da sie so bereits als Zitate gekennzeichnet sind, kann auf die Anführungszeichen verzichtet werden.
Auslassungen und eigene Ergänzungen im direkten Zitat
Lässt man einen Teil des Zitats aus, muss dies kenntlich gemacht werden. Dazu setzt man drei Auslassungspunkte in eckige Klammern. Auch sonstige eigene Zusätze oder Änderungen, die eventuell grammatikalisch bedingt sind, macht man durch eckige Klammern kenntlich.
Beispiele:
Nach Münch können moderne Gesellschaften „ihre Integration nicht […] auf die Solidaritätsnetzwerke gewachsener Lebenswelten stützen."
Münch spricht den „Solidaritätsnetzwerke[n] gewachsener Lebenswelten“ die Fähigkeit ab, die Integration moderner Gesellschaften zu sichern.
Nach Münch können moderne Gesellschaften „ihre Integration nicht mehr allein auf die Solidaritätsnetzwerke gewachsener Lebenswelten [Hervorhebung von mir, V. M.] stützen.“
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