Masterarbeit: Einleitung schreiben

Dr. Karl-Heinz Maurer, Germanist und Wissenschaftslektor

Die Einleitung ist ein wirklich wichtiger Teil Ihrer Masterarbeit, denn in ihr setzen zu einem gewissen Grade Sie selbst den Maßstab, an dem Ihre Masterarbeit beurteilt wird. Deshalb ist es wichtig, die Einleitung genau auf den Inhalt der Masterarbeit und vor allem auch auf das Fazit am Ende der Masterarbeit abzustimmen. Oft ist es so, dass Prüfer nach Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses zunächst die Einleitung und dann direkt das Fazit der Masterarbeit lesen, um sich ein Bild von der Leistung der Arbeit zu machen.

Die Einleitung zu einer Masterarbeit ist oft schwierig zu schreiben, denn sie erfordert, dass man den sprichwörtlichen Wald trotz der vielen Bäume in den Blick bekommt. Auch hier hilft es, die Aufgabe, d. h. die Einleitung, in Teile zu zerlegen. Welche Teile das sind oder sein können und welchen Inhalt sie haben sollten, erfahren Sie unten. Wie die ersten Sätze der Einleitung zur Masterarbeit dann am Ende aussehen, ergibt sich meistens beim Bearbeiten der Hauptteile der Einleitung.

Die Einleitung der Masterarbeit: Zweck und Inhalt

Die Einleitung der Masterarbeit dient dazu, dem/der Leser/in eine erste Orientierung über das Thema und die Vorgehensweise der Masterarbeit zu geben. Die Einleitung soll aber auch die Relevanz des Themas erklären. Dazu ist der Kontext des Themas der Masterarbeit in die Einleitung mit einzubeziehen. Zum Beispiel könnte eine Masterarbeit in BWL über Kostensenkungen in der IT kurz ansprechen, dass sich in der globalisierten Wirtschaft Gewinne oft nur durch Kostensenkungen erzielen lassen. Damit hätte die Masterarbeit in ihrer Einleitung erklärt, warum ihr Thema relevant und zeitgemäß ist.

Das Beispiel zeigt, dass die Einleitung (und übrigens auch der Schluss) einer Masterarbeit über den „Tellerrand“ des Themas hinausgehen kann und muss. Dabei sollte man aber vorsichtig sein, denn eine zu lange und ausschweifende Einleitung würde die Leser/innen wahrscheinlich verstimmen. Die Einleitung der Masterarbeit soll möglichst schnell und ohne Umschweife zum Thema der Masterarbeit kommen. Versuchen Sie daher, die Einleitung Ihrer Masterarbeit recht kurz zu halten. Zuverlässige Aussagen zur Länge einer Einleitung sind unmöglich. Aber auch fünf Seiten können ausreichen.

Persönliche Äußerungen, z. B. wie man das Thema gefunden hat, Danksagungen etc., sollten nicht in der Einleitung, sondern ggf. in einem Vorwort der Masterarbeit untergebracht werden.

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Die Einleitung gliedern

Die Einleitung einer Masterarbeit besteht in vielen Fällen aus vier Teilen:
 

  1. Am Anfang der Einleitung steht oft eine Darstellung der Problemlage oder Fragestellung, die behandelt wird. Diese sollte so in einem Kontext präsentiert werden, dass der Leser oder die Leserin von der Wichtigkeit des Problems und natürlich Ihrer Masterarbeit überzeugt wird.
     
  2. Darauf folgt in der Einleitung die Zielsetzung und der Zweck der Arbeit. Prinzipiell kann sich eine Masterarbeit mehr als nur ein Ziel setzen, dann allerdings sollte in der Einleitung die Rangordnung der Ziele deutlich werden. Zur Zielbestimmung kann auch gehören, für welche Personenkreise die Arbeit interessant sein könnte und warum.
     
  3. Die Einleitung kann im Anschluss daran noch Ausgrenzungen vornehmen, also klar sagen, was in der Masterarbeit nicht behandelt werden soll.
     
  4. Dann folgt eine Beschreibung des Lösungsweges, auf dem das Ziel der Masterarbeit erreicht werden soll. Dieser Teil der Einleitung kann aus einer kurzen methodologischen Vorüberlegung bestehen. Dazu zählt beispielsweise eine sehr kurze Erläuterung der verwendeten Methoden oder Theorien, aber auch eine Erklärung wichtiger Datensätze und ihrer Herkunft.
     
  5. Darauf folgt in der Einleitung eine kurze Darstellung des Inhalts der Hauptkapitel der Masterarbeit. Dabei sollte in der Einleitung jedes Hauptkapitel möglichst in nur einem oder zwei Sätzen dargelegt werden. Ergebnisse der Kapitel können, müssen aber nicht mit dargestellt zu werden. Denn schließlich soll die Einleitung das Ziel und die Vorgehensweise der Masterarbeit klären, nicht aber die Ergebnisse der Masterarbeit vorwegnehmen. Doch manchmal kann das Ergebnis eines Kapitels der Masterarbeit für den Schwerpunkt folgender Kapitel so wichtig sein, dass eine Erwähnung der Ergebnisse auch in der Einleitung erforderlich ist. Übrigens sollte in der Einleitung die Nummer der Kapitel stets mit angegeben werden. Dies kann in Klammern – z. B. (Kap. 2) – erfolgen. Die Einleitung kann aber die Kapitelangabe auch in die Satzsyntax einbauen, z. B.: „Kapitel 2 erweitert die Ergebnisse …“ Die Titel der Kapitel sollten in der Einleitung einer Masterarbeit aber nicht genannt werden.

Zudem kann nach Punkt 1., 2. oder 3. auch eine kurze Darstellung der Forschungslage in die Einleitung eingefügt werden. Diese kann helfen, die Zielsetzung der Masterarbeit oder ihr methodisches Vorgehen zu begründen. Manchmal ist die Problemstellung der Masterarbeit aber auch durch die Forschungslage vorgegeben und Letztere muss dann erwähnt werden.

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