Schritt 6: Gliederung erstellen

10 Schritte zur fertigen Hausarbeit (Uni / FH)

mit praktischen Beispielen | Tim Wersig

Hausarbeit schreiben

 

Wenn Sie Ihre erste Hausarbeit schreiben, sollten Sie vor dem Beginn des Schreibens eine erste Rohversion Ihrer Gliederung haben.

Die Gliederung ist nichts Starres. Im Laufe des Schreibens werden Sie wahrscheinlich noch kleine oder größere Änderungen an Ihrer Gliederung vornehmen.

Hausarbeiten gliedern sich in der Regel in drei typische Bestandteile: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Anhand von zwei praktischen Beispiele wird dies deutlich:  

Aufbau einer Hausarbeit

Die Hausarbeit gliedert sich in drei typischen Bestandteile: Einleitung, Hauptteil und Schluss.

 

Einleitung

In der Einleitung geht es vor allem darum, die Leser/ innen in das Hausarbeitsthema einzuführen. Das geschieht, indem zunächst das Problem beschrieben wird, mit dem sich die vorliegende Hausarbeit beschäftigt. Zugleich dient die Einleitung der Darstellung eigener Motive für die Themenwahl (Warum haben Sie dieses Thema gewählt? Wie steht dieses Thema in Zusammenhang mit dem Seminarthema?).

Dann bietet es sich an, das Thema der Hausarbeit noch einmal zu nennen sowie die Fragestellung(en) zu erläutern. Weiterhin sollte die Zielsetzung der Arbeit aufgezeigt werden, um anschließend den Aufbau der Arbeit zu beschreiben. Auch hier kann wiederum überprüft werden, ob ein „roter Faden“ erkennbar wird. Denn bei der Beschreibung des Aufbaus der Arbeit geht es auch darum, die eigene Vorgehensweise der Problembearbeitung deutlich zu machen und damit den Aufbau der Gliederung argumentativ zu vertreten.

 

Hauptteil

Im Hauptteil (dem Herzstück der Arbeit) geht es nun darum, die Fragestellung(en) zu bearbeiten. Hierbei kann es, wie in den Beispielgliederungen erkennbar, sinnvoll sein, mit einer begrifflichen und/oder thematischen Annäherung zu beginnen, um zugleich eine Vorstellung von den Hauptbegrifflichkeiten der Hausarbeit zu entwickeln. In Hausarbeiten operieren Sie mit (teils fachspezifischen) Begriffen.

Beim wissenschaftlichen Arbeiten geht es u. a. darum, Begriffe möglichst trennscharf einzusetzen und mit ihnen so umzugehen, dass Unklarheiten vermieden werden. In einer Hausarbeit ist ein Begriff nicht einfach eine Bezeichnung, sondern dahinter stehen mögliche Definitionen (ggf. auch nur Arbeitsdefinitionen), die es zu recherchieren und aufzuführen gilt. Um mit einem Begriff ordentlich umgehen zu können, muss ich wissen, was dieser Begriff bedeutet. Dabei geht es nicht um alle möglichen Begriffe einer Hausarbeit, sondern um die im Rahmen der Fragestellung relevanten Hauptbegriffe. Wenn ich z. B. eine Hausarbeit zum Thema „Die geschlechterbewusste Bildung und Erziehung in Kindertagesstätten“ schreibe, dann sollte ich mich auch mit den Begriffen „geschlechterbewusste Bildung und Erziehung“ und „Kindertagesstätte“ auseinandersetzen.

Da die Problem- und Fragestellung(en) einer jeden Hausarbeit sehr vielfältig und verschieden sind, sind auch die jeweiligen Hauptteile der Hausarbeit unterschiedlich aufgebaut.

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Schluss

Im Schlussteil (Zusammenfassung und Fazit) geht es nun darum, die Quintessenz aus der Arbeit zu ziehen und festzuhalten. Das lässt sich so vorstellen, dass bildlich gesprochen die geschriebene Arbeit genommen und „ausgewrungen“ wird. Der „Saft“, der dabei gewonnen wird, ist die Quintessenz, die es im Rahmen des Fazits zu beschreiben gilt. Es geht also darum, die wichtigsten Ergebnisse aufzuzeigen. Hierbei sollte ein Bezug zur Einleitung hergestellt werden (im Sinne der Frage, ob die in der Einleitung benannte(n) Fragestellung(en) bearbeitet werden konnte(n) und welches Ergebnis dementsprechend festgehalten werden kann). Neben der Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse sollte zugleich ein Ausblick gewagt werden (Ergeben sich aufgrund der Bearbeitung des Themas neue Fragestellungen? Wo werden Grenzen der Bearbeitung deutlich?). Möglicherweise ist es auch sinnvoll, an dieser Stelle den eigenen Arbeitsprozess einer kritischen Reflektion zu unterziehen. Wichtig ist jedoch, hier keine ganz neuen thematischen Stränge zu eröffnen.

Beispiel 1

Thema: Neue Wege der Demokratie

Das Phänomen der Piratenpartei und deren Politikgestaltung

 

Gliederung:

1. Einleitung
2. Das Parteiensystem in Deutschland
3. Die Piraten-Partei und (internationale) -Bewegung
   3.1 Der Ursprung der Piratenpartei(en)
   3.2 Die Piratenpartei in Deutschland
   3.3 Parteimitglieder und Wähler/ innen im Profil
   3.4 Das Parteiprogramm und dessen sozialpolitische Implikationen
   3.5 Die Piraten und ihr Verständnis von Demokratie
4. Neue Wege der Demokratie – Das Internet als Partizipationsplattform
   4.1 Partizipation im Netz
   4.2 Die Piraten und deren partizipatorische Politikgestaltung
5. Zusammenfassung und Fazit
6. Quellen- und Literaturverzeichnis

Die Gliederung bei der Hausarbeit folgt aus der Fragestellung. Deshalb wird bei der nachfolgenden Beispielgliederung die Fragestellung zur Übung mit genannt, auch wenn dies kein Teil der Gliederung ist.

Beispiel 2

Thema: „Ein Junge weint nicht? – Ein Mädchen spielt nicht mit Autos?“

Geschlechterbewusste Pädagogik in der Kindertagestätte mit besonderer Berücksichtigung des Stadtstaates Berlin.

 

Fragestellungen:

  • Was ist die geschlechterbewusste Pädagogik?
  • Wie lässt sich geschlechterbewusste Pädagogik beschreiben?
  • Welche theoretischen Grundlagen werden innerhalb der geschlechterbewussten Pädagogik deutlich?
  • Wo findet sich die geschlechterbewusste Pädagogik in der Praxis wieder?
     

Gliederung:

1. Einleitung
2. Begriffsannäherung
   2.1 Geschlechterbewusste Pädagogik
   2.2 Gender Mainstreaming als Handlungsprinzip einer geschlechterbewussten Pädagogik
   2.3 Die Kindertagestätte – ein Ort der Bildung (der Geschlechter)
3. Geschlechterbewusste Pädagogik in der Kindertagesstätte
   3.1 Theorien einer geschlechterbewussten Pädagogik in der Kindertagestätte
   3.2 Zur Umsetzung geschlechterbewusster Pädagogik
   3.3 Möglichkeiten und Grenzen
   3.4 Die geschlechterbewusste Kindertagesstätte – ein Praxisbeispiel
   3.5 Aktuelles aus Forschung und Praxis
4. Zusammenfassung und Fazit
5. Quellen- und Literaturverzeichnis

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