Checkliste „Abschlussarbeit schreiben“

Dr. Schönemann, Germanist

Master-Thesis, Bachelor-Thesis, Diplomarbeit, Staatsexamen etc.; wie auch immer die Abschlussarbeit heißen mag – viele, die eine dieser Qualifikationsarbeiten schreiben müssen, denken zuallererst: „Wie soll ich das bloß hinkriegen?!“ Dabei ist es gar nicht so schwer, eine Abschlussarbeit zu schreiben, wenn man nur ein paar Regeln befolgt und ansonsten einfach zügig drauflosschreibt. Die folgenden Hinweise sollen Mut machen, indem sie zeigen, wie leicht es ist, gängige Fehler beim "Abschlussarbeit-Schreiben" zu vermeiden.

 

1. Grundlagen einer erfolgreichen Abschlussarbeit

Vor dem eigentlichen Schreiben der Abschlussarbeit gilt es zunächst einmal, ein solides Fundament zu legen. Erfahrene Dozenten merken es einer Abschlussarbeit meist sehr schnell an, ob der Studierende "blindlings drauflos geschrieben" hat, oder ob er sich vor dem eigentlichen Schreiben die Zeit für eine gründliche Einarbeitung in das Thema und für das Ordnen der eigenen Gedanken genommen hat.

 

1.1 Der Einstieg

Wenn man nicht müsste, würde man wahrscheinlich „nie“ mit dem Schreiben der Abschlussarbeit anfangen. Deshalb ist es ganz gut, dass es Prüfungstermine gibt, Regelstudienzeiten und drängelnde Eltern oder Partner. Der Druck von außen kann eine Hilfe sein, wenn Sie ihn als „Ansporn“ betrachten! Sollte er Sie aber stressen, dann versuchen Sie – soweit es geht –, ihn zu verdrängen. Werfen Sie auch einmal einen Blick in die Prüfungsordnung und lesen Sie, was darin über Ihre Abschlussarbeit steht: Welche Fristen und formalen Vorgaben gibt es? Wie umfangreich muss die Abschlussarbeit eigentlich sein? U. v. a. m.

 

1.2 Thema der Abschlussarbeit finden

Ein gutes Thema findet man am besten, indem man zunächst aussortiert, was hierfür nicht in Frage kommt. Es hat keinen Sinn, etwa ein besonders „modernes“ Thema zu wählen, das einen persönlich aber überhaupt nicht interessiert. Nur das, was Sie grundsätzlich „spannend“ und reizvoll finden, spornt Sie ausreichend an, um es auch mit dem nötigen Elan zu bearbeiten. Nur so finden Sie die nötige Motivation, bis zu einem Jahr lang konzentriert an der Abschlussarbeit zu schreiben.

Als Nächstes müssen Sie in Betracht ziehen, welchem Zweck Ihre Abschlussarbeit vorrangig dienen soll. Ein geschickt gewähltes Thema kann die Berufschancen enorm erhöhen. So gesehen, kann es sich allemal auszahlen, wenn man sich für ein Abschlussarbeitsthema entscheidet, auf dessen Gebiet Firmen tätig sind, die man sich sehr gut als seinen späteren Arbeitgeber vorstellen könnte.

Eine andere Priorität kann sein, sich mit seinem Thema nach bestem Gelingen wissenschaftlich zu profilieren: etwa mit der Entwicklung einer innovativen Untersuchungsmethode oder dem Schließen einer Forschungslücke. Von entscheidender Wichtigkeit ist es, dass Sie nun mit Ihrem Aufgabensteller die genaue Formulierung des Themas absprechen, über das Sie Ihre Abschlussarbeit schreiben möchten. Wenn Ihr Professor sich die Zeit dafür nimmt, gut; wenn nicht, dann suchen Sie sich einen anderen geeigneten Experten, mit dem Sie den genauen Wortlaut der Themenstellung Ihrer Abschlussarbeit festlegen können. Lassen Sie dabei die nötige Vorsicht walten, denn bei der Themenformulierung steckt nicht selten der Teufel im Detail! Folgende entscheidende Fragen kann man oftmals nicht selbst (ausreichend) beantworten:

  • Ist das Thema zu weit oder zu eng für eine Abschlussarbeit gesteckt?
  • Enthält es strittige Forschungsprobleme, die man als Student lieber umgeht?
  • Ist das Gebiet bereits hoffnungslos überforscht?
     

1.3 Brainstorming

Stöbern Sie ruhig, zunächst durchaus auch „ziellos“, in der grundlegenden Forschungsliteratur. Das ist keine vertane Zeit, sondern hilft, sich in die Problematik einzuarbeiten und hineinzudenken. Vergessen Sie dabei aber nicht, sich kurz zu notieren, was Sie wo gelesen haben. Oft erinnert man sich zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt der Abschlussarbeit plötzlich, dass man doch irgendwo schon etwas Interessantes zu diesem oder jenem Sachverhalt gelesen hat. Wie gut, wenn dann die Literaturstellen dokumentiert wurden! Zudem kann es sich beim Schreiben der Einleitung als sehr nützlich erweisen, einen guten Überblick über Thesen und Forschungsansätze des Abschlussarbeitsthemas zu haben.
Am Ende müssen Sie wissen, worum es in Ihrem Thema geht und welche Forschungsmethode(n) Sie anwenden wollen.

Die goldene Regel lautet: „Sag’s in einem Satz!“ – es dürfen aber auch zwei oder drei sein. Wenn Sie einem Laien in wenigen Sätzen erklären können, worum es bei Ihrer Abschlussarbeit geht, dann ist Ihnen das Thema mit ziemlicher Sicherheit klar.

Vielen Studenten fällt der Einstieg in die Abschlussarbeit mindestens ebenso schwer wie das eigentliche Schreiben. Schwächen und Fehler an diesem Punkt der Arbeit lassen sich aber später kaum noch korrigieren. Motivationslöcher und andere Probleme beim Verfassen Ihrer Abschlussarbeit können Sie mithilfe unserer fachlich versierten Coaches meist schnell überwinden. Vereinbaren Sie doch einfach ein kostenloses Vorgespräch

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