Internetquellen richtig zitieren

Dr. Manz

Heutzutage können Sie kaum darauf verzichten, Quellen aus dem Internet zu zitieren bzw. auf dort veröffentlichte Texte, Daten etc. zurückzugreifen. Mit dem Zitieren aus dem Internet hat es jedoch seine eigenen Schwierigkeiten. Auf folgende Punkte sollten Sie besonders achten:

Zitierfähigkeit von Internetquellen

Wenn Sie Internetquellen zitieren, ist die wissenschaftliche Seriosität nicht immer im gleichen Maße gegeben wie bei Printquellen, hinter denen häufig wissenschaftliche Fachzeitschriften oder Fachverlage stehen. Sie sollten also darauf achten, welche Internetquellen Sie von wem in welchem Zusammenhang zitieren.

 

Überprüfung der Zitation

Freilich werden immer mehr Onlineveröffentlichungen wissenschaftlich betreut bzw. entstehen innerhalb eines fachwissenschaftlichen Rahmens. Im Rahmen unserer wissenschaftlichen Textarbeit bekommen Sie zuverlässig Feedback, wenn Sie nicht zitierfähige Quellen verwenden.

Das Wichtigste im Überblick:

Abrufdatum bei Internetquellen

Abrufdatum bei Internetquellen

Internetquellen sind heute leicht verfügbar. Sie können bequem vom eigenen Rechner aus abgerufen werden. Die Form einer Veröffentlichung als Internetquelle bereitet allerdings gewisse Probleme. So leicht Texte online gestellt werden können, so rasch können sie auch wieder verschwinden oder geändert werden. Texte in gedruckter Form sind hier weitaus beständiger!

Sie müssen also, wenn Sie aus Internetquellen zitieren, nicht nur angeben, wo Sie den betreffenden Text gefunden haben, sondern auch, wann Sie ihn gefunden bzw. gelesen haben. Dies tun Sie, indem Sie im Anschluss an die Internetadresse in Klammern das Abfragedatum setzen und dies am besten mit Worten auch kenntlich machen:

Huber, Wolfgang: „Menschenwürde und Forschungsfreiheit“, unter: http://www.ekd.de/vortraege/2002/bioethik_huber-020128.html (abgerufen am 26.04.2010).

Angabe von Internetquellen

Handelt es sich bei der Internetquelle um einen Text, dessen Autor bekannt ist (bei allen anderen Texten sollten Sie ohnehin vorsichtig sein), und hat er einen Titel, sollten Sie hier wie beim Zitieren eines Aufsatzes verfahren. Sie müssen also Autorin/Autor, Aufsatztitel und Fundstelle des Aufsatzes, in diesem Fall die Webseite, angeben.

Handelt es sich um die Online-Publikation eines Printwerkes oder eine Online-Zeitschrift etc., muss vor der Webseite dieses Gesamtwerk genannt, also der vollständige Beleg zusätzlich zur Internetadresse gegeben werden.

Im Falle der amerikanischen Zitierweise gilt hier wieder wie bei Printquellen, dass mit in Klammern gesetztem Autor und Jahr auf die vollständige Angabe im Literaturverzeichnis verwiesen wird.

Reichen Sie bei einem wissenschaftlichen Fachlektorat bei uns immer die Zitiervorgaben Ihrer Hochschule mit ein. Ihr Lektor wird prüfen, ob Sie diese stringent eingehalten haben.

Beispiele:

Fisher, K.: „Locating frames in the discoursive universe“, in: Sociological Research Online 2 (1997, 3), unter: http://www.socresonline.org.uk/socresonline/2/3/4.html (abgerufen am 26.04.2010).

Booth, G. Geoffrey: „Foreign-Exchange Profits in Two Early Renaissance Money Markets“, in: Journal of European Economic History 2009, 1, S. 123–145, unter: http://www.unicreditreviews.eu/uploads/04_booth_121-146_jou_1.09.pdf (abgerufen am 26.04.2010).

TIPP

Zitat als Hyperlink?

Hyperlinks, die von den gängigen Textprogrammen oft automatisch erstellt werden, sollten deaktiviert werden, da die Angaben ansonsten in der gedruckten Version Ihrer Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Diplomarbeit unterstrichen erscheinen und eventuelle Unterstriche verdeckt werden. Außerdem ist die farbliche Hervorhebung von Link stilistisch nicht schön, da die Klickbarkeit beim gedruckten Werk entfällt.

Zeilenumbruch bei Internetadressen

Da Internetadressen häufig länger als eine Zeile sind, stellt sich die Frage der Trennung. Bindestriche sind oft Bestandteile von Internetadressen; es empfiehlt sich daher, beim Zeilenumbruch auf Trennstriche zu verzichten, da sie fälschlicherweise als Bestandteil der Internetadresse angesehen werden könnten. Das würde den Beleg nicht nachvollziehbar oder zumindest unpräzise machen.

 

Bindestriche in der Adresse

Andererseits sollte der Zeilenumbruch bei Bindestrichen, die Bestandteil der Internetadresse sind, vermieden werden. Diese Bindestriche könnten sonst als Trennstrich angesehen werden, die nicht Bestandteil der Internetadresse sind. Nimmt das Textprogramm den Zeilenumbruch nicht selbst an geeigneter Stelle vor, kann hier mit einem manuellen Zeilenumbruch nachgeholfen werden.

Unsicherheiten bei der Zitation vermeiden

Es ist normal, dass im Hinblick auf die Zitation, und besonders auf die Zitation von Internetquellen, Unsicherheiten bleiben. Deshalb arbeiten wir im Lektorat mit erfahrenen Wissenschaftlern, die auch Ihre Zitation am Ende mit Argusaugen prüfen. Für weitere Informationen, eine kostenlose Anfrage oder ein unverbindliches Angebot können Sie unser Anfrage-Formular nutzen.

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Beispiele für das Literaturverzeichnis

Nicht nur bei der Zitation im Text, auch im Literaturverzeichnis gibt es Besonderheiten bei der Zitation von Internetquellen. Schauen Sie hier immer zuerst in die Vorgaben Ihrer Hochschule, ob es da geregelt ist. Beispiele klassischer Zitationsformen finden Sie hier:

Bei Kurzbeleg in Fußnoten

Nachname, erster Buchstabe Vorname: „Titel, Untertitel, unter: URL-Dokument https://www.homepage.de (abgerufen am 00.00.2000)

Chicago Style

Name, Vorname (Stichwort, Jahr): Titel, Auflage, Erscheinungsort: Verlag, Erscheinungsjahr, protokoll://serveradresse/dokumentenpfad/dokument (Version Nummer, Zugriffsdatum)

Harvard Style

Name, Vorname (Jahr): Aufsatztitel, in: Name der Zeitschrift (Webseite) (abgekürzt), Jahrgang (Jahr), [online] protokoll://serveradresse/dokumentenpfad/dokument (Version Nummer, Zugriffsdatum)

MLA Style

Nachname, Vorname. „Titel.“ Name der Webseite. Editionsnummer. Veröffentlichender der Seite, Veröffentlichungsdatum. Medium. Zugriffsdatum.

APA Style

Nachname, Initiale des Vornamens (Erscheinungsdatum). Titel. Name der Webseite. Nummer der Ausgabe. Abgerufen am Datum, von protokoll://serveradresse/dokumentenpfad/dokument

Tipp

Tipp von Wissenschaftlern

Als besonderen Tipp möchten wir Ihnen empfehlen, die zitierten Texte aus dem Internet zu kopieren oder Screenshots zu erstellen und mit Link und Abrufdatum in einer Extra-Datei zu speichern. Diese Datei sollten Sie bei sich gut speichern und können Sie sogar per E-Mail oder auf einem USB-Stick Ihrem Prüfer mit aushändigen. So stellen Sie sicher, dass Sie auch nach Jahren noch die digitalen Quellen Ihrer wissenschaftlichen Arbeit vorweisen können. Selbst wenn die Webseite zwischenzeitlich nicht mehr existent sein sollte.

Plagiatsprüfung bei Internetquellen

Eine Plagiatsprüfung ist auf Quellen aus dem Internet angewiesen. Sie kann Ihnen nicht dabei helfen, ob Sie die Quellen richtig zitiert haben und ob Ihre Quellen wissenschaftlich relevant sind. Die Software überprüft aber, ob Sie die verwendeten Zitate mit einem Quellenverweis belegt haben.

Kontrolle durch Mensch und Software

Ein wissenschaftlicher Lektor kann kontrollieren, ob Sie richtig und ausreichend paraphrasiert haben. Die Kombination von Mensch und Software bringt die besten Ergebnisse. Deshalb empfehlen wir Ihnen ergänzend zu unseren Sprach- oder Fachlektoraten immer auch eine kostenlose Plagiatsprüfung.

Was unser Lektorat für Sie leisten kann

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Wie arbeitet ein Lektorat für studentische Abschlussarbeiten

Weitere Informationen: Wissenschaftliches Lektorat

Häufige Fragen

Welche Internetquellen darf man zitieren?

Generell sollten Sie immer erst versuchen, gedruckte Quellen zu finden. Wenn dies jedoch nicht möglich ist, gibt es ein paar Punkte, die auf die Seriosität und wissenschaftliche Belastbarkeit von Internetquellen hinweisen.

  • Der Autor und das Veröffentlichungsdatum sind genannt.
  • Seiten von Fachzeitschriften oder wissenschaftlichen Verlagen Ihrer Fachrichtung haben meist seriöse Artikel
  • Ebenso gelten Webseiten von Bibliotheken, Instituten oder Forschungsprojekten als seriös.
  • Webseiten sollten zumindest ein Impressum haben und seriös gemacht sein
Wo finde ich zitierfähige Internetquellen?

Eine erste Anlaufstelle hierfür kann zum Beispiel Google Scholar sein. Hier finden Sie auch Quellenrankings, die Ihnen einen Überblick bieten, wie oft eine Quelle zitiert wurde. Je häufiger sie zitiert wurde, desto verlässlicher ist sie in der Regel.

Wie gehe ich vor, wenn ich den Autor nicht finde?

Prüfen Sie als erstes, ob es sich wirklich um eine belastbare und zitierfähige Quelle handelt. Wenn ja, können Sie den Verantwortlichen der Webseite anschreiben, ob er Ihnen den Autor nennen kann. Alternativ können Sie im Impressum nachsehen, wer dort als Verantwortlicher für redaktionelle Inhalte genannt ist.

Darf ich aus den Sozialen Medien oder YouTube zitieren?

Wenn diese Medien nicht Bestandteil Ihrer Untersuchung sind, sollten Sie sie auf jeden Fall als Quellen vermeiden. Die Seriosität und wissenschaftliche Belastbarkeit sind hier so gut wie nie gegeben.

Was mache ich, wenn ich kein Erscheinungsjahr finde?

Schauen Sie als erstes ganz unten auf die zitierte Webseite. Meist finden Sie da eine Jahresangabe des Copyrights, die Sie verwenden können. Falls da nichts angegeben ist, geben Sie „ohne Jahr“ an. Bedenken sie aber, dass Quellen immer unseriöser wirken, je weniger Angaben Sie machen können.

Möchten Sie schneller vorankommen?

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