Themensuche für die Bachelorarbeit

T. Steinlechner

1. Eingrenzung des Themenfeldes für die Bachelorarbeit

Es gibt keine Bachelorarbeit ohne ein Thema, das sie untersucht. Für ein Forschungsvorhaben ist die Themensuche und Themenformulierung eine erste, ernst zu nehmende Herausforderung und stellt die Weichen für seine weitere Entwicklung. Umberto Eco rät: „Je begrenzter das Gebiet, um so besser kann man arbeiten und auf um so sichererem Grund steht man.“ (Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt: Umberto Eco 1993, S. 22)

Es ist daher ratsam, schon bei der Themensuche das zu beackernde Feld genau einzugrenzen. Bachelorarbeiten, die es sich zur Aufgabe machen, ein breites Überblickswissen zu schaffen, sind seltener von Erfolg gekrönt als solche, die von Anfang an eine überschaubare Problemstellung aufwerfen. Das liegt unter anderem daran, dass es im ersten Fall viel schwieriger ist, zum Fachmann eines Themas zu werden – schon allein wegen der Fülle der sich daraus ergebenden notwendigen Hintergrundthemen und der reichhaltigen Literaturlage. Hier wird es dann notwendig werden, eine kleine Auswahl aus einer Unmenge an Stoff zu treffen und bewusst Lücken zu lassen. Diese zu begründen wird unumgänglich. Mit solcherlei Stolpersteinen muss bei überschaubaren Problemstellungen gar nicht erst gerechnet werden.

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2. Erste Vorkenntnisse des Interessengebietes sind bei der Themensuche für die Bachelorarbeit sehr hilfreich

Um erfolgreich Themensuche zu betreiben, ist es hilfreich, ein Interessengebiet zu wählen, mit dem man sich bereits während des Studiums befasst hat, zu dem es Lehrveranstaltungen gab und/oder mit dem man sich auch außerhalb des Studiums bereits beschäftigt hat. Bringt man nämlich schon Vorerfahrung mit, sind die Einschätzung der Quellenlage, eine grobe erste Gliederung und das Auffinden der wesentlichen Problemstellung einfacher zu bewerkstelligen. Vielleicht ist einem darüber hinaus auch schon klar, mit welchen Fragestellungen sich die aktuelle Forschung zu diesem Themenfeld gerade auseinandersetzt und in welchen Zeitschriften wissenschaftliche Essays dazu erschienen sind bzw. erscheinen könnten. Beachtet man diese Tipps, wird die Themensuche und Themenfindung effizient und erfolgreich verlaufen.

3. Themensuche für die Bachelorarbeit und berufspraktischer Nutzen

Eine ergänzende Herangehensweise an die Themensuche für die Bachelorarbeit ist, sich zu fragen, welche (berufs-)praktischen Erfahrungen man im Hinblick auf das Interessengebiet mitbringt. Studiert man z. B. Angewandte Theaterwissenschaften, ist es sicherlich nützlich, erste Inszenierungserfahrungen (z. B. mit Jugendlichen zu einem Stück X) zu nutzen, anhand derer die eigenen Fragestellungen geklärt werden können. Hier wäre es sinnvoll, die Themensuche und Themenfindung so zu gestalten, dass solche berufspraktischen und künstlerischen Erfahrungen zielgerichtet einfließen können. Eine dritte Motivation für die Themensuche zur Bachelorarbeit ist die Frage nach dem berufspraktischen Nutzen einer Abschlussarbeit, sprich: Welches Abschlussthema könnte der Einstieg in den Traumjob sein? Vielleicht sucht die Firma X gerade einen Bewerber, der sich intensiv mit Blogs auseinandergesetzt hat? Oder die Beschäftigung mit der Systemtheorie garantiert dem Philosophiestudenten die begehrte Stelle des Juniorlektors in einem bekannten Wissenschaftsverlag? Das Thema der Bachelorarbeit kann bei einer Bewerbung das ausschlaggebende Kriterium für eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch sein.

4. Teamplayer oder Einzelkämpfer? – Eine wichtige Frage in Bezug auf Ihre Bachelorarbeit

Eine weitere wichtige Überlegung ist es, sich zu fragen, ob man lieber in einem Team oder allein arbeiten möchte. Bachelorarbeiten können mitunter auch in einem Team von zwei oder sogar mehr Personen geschrieben werden. Das Thema kann dann umfassender sein, weil mehr Gliederungspunkte auf mehr Personen aufgeteilt werden können. Die Arbeit im Team (nur mit jemandem, mit dem man bereits positive Arbeitserfahrung gesammelt hat) kann hilfreich sein, weil man sich gegenseitig Feedback und Unterstützung geben kann, ist aber gleichfalls eine Herausforderung, derer man sich bewusst sein sollte.

5. Ein Exposé für die Bachelorarbeit erstellen und eine erste Grobgliederung anfertigen

Sind alle diese Fragen geklärt und ist die Themensuche positiv verlaufen, sollte ein kleines Exposé mit offenen Fragen und eine Grobgliederung der Bachelorarbeit angefertigt werden. Beides ist bereits in der Sprechstunde des Sie betreuenden Professors eine hilfreiche Gesprächsgrundlage und bietet eine erste Orientierung.

6. Einen Betreuer für die Bachelorarbeit suchen, der möglichst mit Ihrem Thema vertraut ist

Dann ist es an der Zeit, einen Betreuer zu suchen, der Ihnen im besten Fall fachliche und menschliche Unterstützung während der Bachelorarbeit bieten kann und will und darüber hinaus mit Ihrem Thema vertraut ist.

Quellenangaben:
Umberto Eco. (1993). Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt. 6. Aufl., Heidelberg: UTB für Wissenschaft

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