Hanna und ihre Erfahrungen mit ihrem Betreuer.

Ein fiktives Praxisbeispiel

Eine Doktorandin, die trotz ihrer Arbeit als Geschäftsführerin ihre Dissertation motiviert abschließt.

Hanna, Geschäftsführerin einer Non-Profit-Organisation, hat gerade ein Gespräch mit dem Drittmittelgeber für ein wichtiges Projekt ihrer Einrichtung geführt. Auf die Frage nach den bisherigen Ergebnissen der wissenschaftlichen Begleitung hatte sie zögernd geantwortet, dass die Auswertungen in Kürze fertig sein und wichtige Ergebnisse erwartet würden. Der Gesprächspartner hatte sich jedoch mit dieser globalen Aussage nicht abspeisen lassen: „Ich erinnere Sie an unseren Zeitplan. Demnach erwarten wir Ihre Evaluation und konkrete Aussagen bis in spätestens 14 Tagen.“

„Oh Gott“, denkt Hanna, „wie soll ich das bloß schaffen?“ Vor zwei Jahren hatte sie sich hoch motiviert dazu entschlossen, die wissenschaftliche Begleitung zu diesem Projekt zu übernehmen und eine Doktorarbeit dazu zu schreiben. Einen qualitativen Forschungsansatz hatte sie gewählt, den Stand der Forschung recherchiert und das Kapitel dazu geschrieben, Interviews geführt, diese transkribiert. Eine halbe Arbeitsstelle finanziert der Drittmittelgeber für das Projekt. Das passte anfangs, weil ihr Job ein Teilzeitjob war. Allmählich ging die Zeit dieser Stelle im Arbeitsalltag immer mehr für ihre Geschäftsführungstätigkeiten drauf. Wichtige andere Projekte lagen an, Anträge waren zu schreiben, die Führung der Mitarbeitenden war zeitweise schwierig und zeitintensiv. Die Dissertation rückte auf den zweiten Platz – wie von selbst, fast unbemerkt, klamm und heimlich. Manchmal quälten sie nachts Bilder von riesigen Mengen von Papier, zeternden Menschen und ohne sie davonfahrenden Zügen.

Und jetzt ist der Druck real. Sie muss was ändern. Sie schämt sich, empfindet den nicht eingehaltenen Zeitplan als persönliche Niederlage. Wo sie doch als höchst belastbar, gut strukturiert und organisiert gilt. Egal, sie muss zu ihrem Chef. Mit errötendem Gesicht und leicht stockend weiht sie vorher ihr Team ein. Erleichtert und dankbar erlebt sie dessen Verständnis für ihre Situation. Ralf, ihren Stellvertreter, nimmt sie mit zum Gespräch mit dem Chef.

Ihr Vorgesetzter stellt sie für vier Wochen frei. Sie organisiert sich streng für diese Zeit zu Hause, steht früh auf, morgens ist ihre beste Zeit. Sie arbeitet diszipliniert. Wenn sie Unruhe oder Konzentrationsschwächen spürt, gibt sie diesen Gefühlen nach und geht für eine halbe Stunde raus. Danach läuft es besser. Nach vierzehn Tagen liefert sie die gewünschten Infos für die Drittmittelgeber. In den folgenden zwei Wochen bringt Sie die Rohfassung ihrer Doktorarbeit fast zu Ende. Mit ihrem Chef vereinbart sie, dass sie in den nächsten zwei Monaten immer drei Tage ins Büro kommt und zwei Tage für ihre Diss zu Hause bleibt. Ihr Mann kümmert sich in der Zeit komplett um den Haushalt, den sie sonst gemeinsam versorgen. Abends belohnt sie sich oft mit einem banalen Liebesfilm, den sie anschließend gleich wieder vergisst. Die Nächte sind nun meist traumlos. Von ihrer Nichte wird sie kompetente Hilfe beim Layout bekommen. Sie weiß jetzt, dass sie entspannt abgeben wird.

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